Algenfressende Fische in der Vorstellung: Wie bereits in unserem Artikel Algenfresser beschrieben, muss es nicht immer die Algenvernichtung mit der Chemiekeule sein. Dies sollte man als letzten Weg ansehen. Wenn allerdings die Algen im Aquarium sind ist es meist zu spät. Dass es gar nicht dazu kommt, gibt es auch natürliche Feinde von Algen. Darunter Schnecken, Welse aber auch spezielle Fischarten und Garnelen. In diesem Artikel wollen wir speziell auf die Fische zu sprechen kommen. Welche es da gibt uns was diese für Anforderungen an Wasserqualität und Becken stellen. Natürlich auch im Hinblick, welche Algen diese fressen. Nicht jeder Fisch verköstigt sich an Fadenalgen, Blaualgen, Kieselalgen oder Grünalgen. Auch Schmieralgen werden nicht von allen algenfressenden Fische verspeist.
Algenfressende Fische kaufen kann man wie immer im Zoofachhandel, wobei dort sicherlich nicht alle dieser Arten vorhanden sind. Zudem gibt es auch die Möglichkeit über den Großhandel von Zierfischen oder aber auch über die Onlineshops einschlägiger Händler diese Marken zu bekommen.
[su_button url=“https://algen-im-aquarium.com/algenfresser-fur-das-aquarium/“ style=“glass“ background=“#17d20c“ size=“8″ wide=“yes“ center=“yes“ icon=“icon: arrow-circle-right“ rel=“nofollow“]Weitere Algenfresser [/su_button]
Vergesellschaftung, Merkmale und Sozialverhalten
Bevor wir auf die einzelnen Arten zu sprechen kommen, möchten wir kurz darauf eingehen, dass sie bei dem Kauf von algenfressenden Fischen auch auf die Vergesellschaftung achten sollten. Nicht jeder Fisch, sei es im Süßwasser Aquarium wie auch im Salzwasser Aquarium lassen sich mit anderen vergesellschaften. Deshalb raten wir hier unbedingt die einzelnen Steckbriefe der Fische genau anzuschauen.
Hier spielt vor allem das Sozialverhalten der Fische eine Rolle. Meist geht es nicht nur um die algenfressenden Fische, sondern auch noch um die anderen Fische welche in das Becken sollen. Nach diesen richtet sich die Auswahl der richtigen Algenfresser.
[su_box title=“Zu den Steckbriefen“ box_color=“#73d933″]Noch ein paar Worte zu den immer beim jeweiligen Algenfresser angehängten Steckbrief. Dort findet man die wichtigsten Haltungswerte wie Wassertemperatur, Gesamthärte GH und auch die Karbonathärte KH. Auch geben wir einen Richtpreis an. Immer wieder gibt es in der einschlägigen Fachliteratur enorme Unterschiede was die Haltungsbedingungen angeht. Deshalb haben wir hier versucht Richt und Mittelwerte anzugeben. Natürlich alles ohne Gewähr. [/su_box]
Siamesische Rüsselbarbe, Grünflossen Rüsselbarbe (Crossocheilus siamensis)
Beginnen möchten wir Crossocheilus siamensis oder umgangssprachlich auch als Siamesische Rüsselbarbe bekannt. Oft hört man hier auch den Namen Grünflossen Rüsselbarbe. Und ein weitere Name wird unter anderem genannt Epalzeorhynchus siamensis. Da soll sich noch einer zurechtfinden. Sogar unter siamesischer Algenfresser kann man immer wieder lesen. Wie aber der Namen oder die Namen bereits zeigen, kommt dieser bei uns nicht heimische Zierfisch aus Thailand.
Die Merkmale der Siamesische Rüsselbarbe ist sicherlich der schwarz durchzogene Streifen auf dem gesamten Körper des Fisches. Die Grundfarbe wird meist als Grün bezeichnet, wobei wir auch an der Unterseite eher von Silber ausgehen wollen. Da sie zur Gruppe der Barbe gehört, dürfen natürlich die Barteln an der vorderen Unterseite des Mauls nicht fehlen. Geschlechtsmerkmale kann man keinen feststellen und deshalb liegt auch nahe, dass es bisher keinen Nachzuchten bei uns in den Aquarien gegeben hat. Die Vergesellschaftung mit anderen Fischen scheint unproblematisch zu sein. Er selber sollte in Gruppen gehalten werden.
[asa_collection tpl=“flat_box_horizontal_de“]Algen[/asa_collection]
Algenfresser Siamesische Rüsselbarbe
Werfen wir einen Blick darauf, was alles auf dem Speiseplan der Siamesische Rüsselbarbe steht. Meist kann man in der Fachliteratur unterschiedliche Ansätze finden. Zum einen soll sie ein guter Faden und Pinselalgenfresser sein. Zum anderen lesen wir aber auch, dass sie auch Bartalgen essen soll. Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass Pinselalgen nur wenige verspeist werden. Eher kann es auch vorkommen, dass die Siamesische Rüsselbarbe an die Pflanzen geht. Vor allem dann wenn nicht ausgewogen gefüttert wird. Abschließend noch ein Steckbrief zu den wichtigsten Werten. Auch hier gibt es in der Fachliteratur unterschiedliche auffassungen, so dass wir einen Mittelwert angelegt haben.
Steckbrief Siamesische Rüsselbarbe:
- Keine Zucht möglich
- Größe bis zu 16cm
- Ab ca 100 cm Kantenlänge des Aquarium
- Temperatur von 23 bis 29 Grad
- PH Wert bis 7,0
- GH 5 bis 25 dGH
- Frisst Bartalgen, Fadenalgen und Pinselalgen
- Haltung in Gruppen
- Preis ca 4 Euro
Ohrgittersaugwelse, Ohrgitterharnischwels, Otocinclus affinis, O. vittatus, O. macrospilus, Macrotocinclus affinis
Bei dieser Gattung wird es in Sachen ebenso schwer, denn auch hier gibt es verschiedene Arten, welche optisch kaum voneinander zu unterscheiden sind. Wie man bereits oben im Namen sieht, gibt es hier massen an verschiedenen Arten und meist sind diese nur unter dem Namen Otocinclus bekannt. Hier handelt es sich ebenso wie bei der Siamesische Rüsselbarbe um einen gut zu vergesellschaftenden Fisch. Er selber sollte in Gruppen gehalten werden. Der Vorteil liegt hier aber auch in der Größe, denn hier werden bereits Becken ab 60cm Kantenlänge geeignet. Groß wird er maximal 6 cm. Meist aber nur 4 cm. Natürlich ist auch er ein sehr guter Algenfresser und er wird als Algenallesfresser bezeichnet. Bei den Merkmalen kann man auch hier von einer schwarzen Linie über den Körper ausgehen. Aber die verschiedenen Unterarten sind zum Teil anders staffiert. Auch die Unterscheidung von Männchen und Weibchen ist hier äußerst schwer. Ebenso die Nachzucht des Ohrgittersaugwelse. In unseren Aquarien gelingt dies nur selten.
Abschließend noch ein Hinweis in eigener Sache. Beim Einsetzen der Fische sollte man äußerst vorsichtig und auch behutsam vorgehen. Schon öfters ist es passiert, dass zu schnell eingesetzte Fische ihren Tod erleiden. Hier ist der Otocinclus recht sensibel, wenn es an die Gewöhnung an neue Aquarien geht.
Steckbrief des Ohrgittersaugwelse, Ohrgitterharnischwels, Otocinclus
- Schwere Zucht möglich
- Größe bis zu 6cm
- Ab ca 60 cm Kantenlänge des Aquarium
- Temperatur von 24 bis 29 Grad
- PH Wert bis 7,0
- GH 5 bis 20 dGH
- Frisst alle Algen
- Haltung in Gruppen
- Preis ca 3,5 Euro
Indischer Algenfresser Glimmerlabeo, Crossocheilus latius
Auch dieser eher unscheinbare Fisch, welcher sich am Boden aufhält, gilt als ausgezeichneter Algenfresser. Der Indischer Algenfresser Glimmerlabeo ist auch leichter zu unterscheiden wie die Familie der Otocinclus. Hier ist meist nur wenig Farbe im Spiel. Wie der Name schon sagt, kommt er aus Indien. Hier sollte man allerdings auch die Größe beachten, denn bis zu 12 cm kann der Indischer Algenfresser Glimmerlabeo groß werden. Deshalb können diese Arten nur in großen Becken gehalten werden. Zudem sollte man auch die Gruppenhaltung bevorzugen. Zu seinen Artgenossen und auch zu anderen Fischen ist er sehr friedlich. Neben der besonderen Fähigkeit sich von Algen zu ernähren, kann er auch mit herkömmlichen Futter gefüttert werden. Hier empfiehlt es sich aber so wenig wie möglich, denn bekommt er viel Futterreste kann es dazu führen, dass nur wenig Algen gefressen werden.
Steckbrief des Indischer Algenfresser Glimmerlabeo
- Zucht möglich
- Größe bis zu 12cm
- Ab ca 100 cm Kantenlänge des Aquarium
- Temperatur von 24 bis 27 Grad
- PH Wert 6.0 -7,5
- GH 3 bis 12 dGH
- Frisst alle Algen
- Haltung in Gruppen ab 5 Tieren
- Preis ca 5 Euro
[asa_collection tpl=“flat_box_horizontal_de“]Algen[/asa_collection]
Puzzlebarbe, Pinselalgenfresser, Netzpinselalgenfresser oder Schwanzfleck-Algenfresser, Crossocheilus reticulatus
Erneut kommen wir zu einem Gesellen, welcher viele Namen trägt und oft im Fachhandel verwechselt wird. Auch er gilt als ausgezeichneter Algenfresser. Wer wird allerdings bis zu 15 cm groß und ist somit auch schwer in allen Becken zu halten. Hier muss mindestens einen Kantenlänge von 100 cm her. Natürlich lebt auch er eher am Boden und versucht dort Steine, Wurzeln und verschiedenes anderes Dekor von Algen zu befreien. Die Haltung sollte auch bei ihm in einer Gruppe stattfinden. Nur so fühlt er sich auch wohl. Sein besonderes Merkmal ist der schwarze Fleck vor der hinteren Flosse. Wie einer seiner Namen bereits sagt ist er ein guter Pinselalgenvernichter. Die Tiere können bis zu 6 Jahre alt werden.
Steckbrief des Puzzlebarbe, Pinselalgenfresser, Netzpinselalgenfresser oder Schwanzfleck-Algenfresser, Crossocheilus reticulatus
- Zucht möglich
- Größe bis zu 15 cm
- Ab ca 100 cm Kantenlänge des Aquarium
- Temperatur von 22 bis 28 Grad
- PH Wert 6.0 – 8
- GH 5 bis 25dGH
- Frisst alle Algen
- Haltung in Gruppen
- Preis ca 5 Euro
Siamesische Saugschmerle, Gyrinocheilus aymonieri
Auch dieser Fisch kommt aus dem Verbreitungsgebiet rund um Thailand und dient bei uns als Algenfresser. Dort lebt er in Bächen und Flüssen und raspelt mit seinem nach unten gebogenem Mund Algen von Steinen und Wurzeln ab. Bei der Haltung sollte man auch darauf achten, dass es mindestens 5 Tiere sein sollten. Zudem kann auch diese Siamesische Saugschmerle bis zu 30 cm lang werden. Hier heißt es also einen Einsatz nur in großen Becken zu realisieren. Wir gehn nicht unter 250 Liter. Im Aquarium kann es aber schnell passieren, dass sich die Siamesische Saugschmerle auch mal von Pflanzen ernährt, denn gehen die Algen zur Neige, geht dieser Fisch auch an die Wasserpflanzen.
Steckbrief der Siamesischen Saugschmerle
- Zucht im Aquarium noch nicht gelungen
- Größe bis zu 30 cm
- Ab ca 120 cm Kantenlänge des Aquarium
- Temperatur von 24 bis 28 Grad
- PH Wert 6.0 – 8
- GH 5 bis 25 dGH
- Frisst alle Algen
- Haltung in Gruppen
- Preis ca 3 Euro
[asa_collection tpl=“flat_box_horizontal_de“]Algen[/asa_collection]
La Plata Algensalmler, Apareiodon affinis
Jetzt kommen wir noch zu einem Salmler bei den Algenfresser. Auch hier stellt man schnell eine Ähnlichkeit mit einem Otocinclus oder auch einer Rüsselbarbe fest. Dennoch gibt es hier einige Unterschiede. Dieser Fisch kommt nicht aus Thailand, sondern von Südamerika. Sie leben meist in der Gegend um Paraquay. Auch hier können staatliche Größen von 15 cm erwartet werden. Der lebhafte Schwimmer sollte nicht mit allen Fischen vergesellschaftet werden. Beim Preis heißt es hier allerdings auch etwas tiefer in die Tasche zu greifen, denn der La Plata Algensalmler wird schnell über 15 Euro angeboten. Und auch hier gilt sich eine Gruppe zuzulegen. Zudem benötigt auch dieser Fisch einen Rückzugsbereich im Aquarium wo er sich gut verstecken kann.
Steckbrief des La Plata Algensalmler
- Größe bis zu 14 cm
- Ab ca 120 cm Kantenlänge des Aquarium / 250 Liter
- Temperatur von 20 bis 28 Grad
- PH Wert 6.0 – 8
- GH 5 bis 15 dGH
- Frisst alle Algen
- Haltung in Gruppen
- Preis ca 15 Euro
Jamaikakärpfling, Limia melanogaster
Einen recht witzigen namen trägt dieser Genosse. Der Jamaikakärpfling, Limia melanogaster wird vor allem durch seine Herkunft den Namen haben, denn von dort kommt der erste lebendgebärende Kärpfling in unserer Auflistung der algenfressenden Fische. Auf seinem Speiseplan ganz oben stehen natürlich auch Algen. Vor allem fadenalgen aber auch Bartalgen könnten den Jamaikakärpfling, Limia melanogaster interessieren. Auch hier wird zwischen den Männchen und Weibchen unterschieden, denn sie haben nicht nur unterschiedliche Größen, sondern auch noch eine unterschiedliche Färbung. Dadurch können diese auch leicht unterschieden werden. Auch er ist ein Schwarmfisch, aber es gilt zu beachten, dass dieser eher Scheu sein kann. Zum halten ist er sicherlich nicht einfach, denn das Wasser sollte einen leichten Salzgehalt haben. Die Zucht ist hier eher einfach wieman es bei allen lebendgebärenden wie Platy, Guppy und Co kennt. Und wie der Name bereits sagt, kommen hier die Jungen lebendig auf die Welt.
Steckbrief des Jamaikakärpfling, Limia melanogaster
- Größe bis zu 6 cm
- Ab ca 80 cm Kantenlänge des Aquarium
- Temperatur von 20 bis 26 Grad
- PH Wert 6.5 – 7.8
- GH 8 bis 15 dGH
- KH mehr als 8
- Frisst alle Algen
- Haltung in Gruppen
- Preis ca 8 Euro
Platy, Spiegelkärpfling
Wer kennt diesen Genossen denn nicht. Auch er findet in vielen Gesellschaftsbecken seinen Einsatz und sorgt für weniger Algen. Jedoch haben wir hier bereits die Erfahrung gemacht, dass der Platy, Spiegelkärpfling meist herkömmliches Fischfutter bevorzugt. Deshalb sollte man hier sehr wenig zu füttern, denn sonst werden die Algen nicht verspeist. Ansonsten sieht man sie oft an den Algen zupfen. Besonders lecker scheinen hier die Bartalgen zu sein. Wie bereits bei den oben erwähnten lebendgebärenden ist auch hier die Zucht relativ einfach. Meist kann dies sogar im Gesellschaftsbecken vorkommen. Heute werden die Platy, Spiegelkärpfling in vielen verschiedenen Farben und Formen gezüchtet was auch den Preis entscheidet. Nicht immer werden durch die Arten robuster.
Steckbrief des Platy, Spiegelkärpfling
- Größe bis zu 6 cm
- Ab ca 80 cm Kantenlänge des Aquarium
- Temperatur von 18 bis 28 Grad
- PH Wert 6.5 – 8.5
- GH 5 bis 25 dGH
- KH 5 bis 20
- Zupft an Algen
- Haltung in Gruppen
- Preis ca 3 Euro je nach Farbe
Abschließend noch ein paar Worte zu den weiteren guten Algenvernichter im Aquarium. Algenfressende Fische sind nur eine Möglichkeit sich auf natürlich Wege den Algen zu entledigen oder noch besser diese erst gar nicht aufkommen zu lassen. Neben den algenfressenden Fischen gibt es auch noch einige Arten von Garnelen und auch von Schnecken welche gerne Algen fressen. Nicht eingegangen sind wir in diesem Artikel auf die vielen Arten der Welse wie zum Beispiel dem Pitbull Wels oder aber auch dem Antennenwels. Viele der Arten fressen ebenso gerne Algen. Wir werden die algenfressenden Welse in einem weiteren Artikel genauer vorstellen.